Wie kommt das Neue in die Welt? Wie können wir Lösungen für unsere komplexen Aufgaben und Probleme finden?

Kreativität ist derzeit in aller Munde und wird als Heilsbringerin für sämtliche Lebensbereiche gefeiert. Weil Innovation zur Pflicht und das Neue als Garant für grenzenloses Wachstum geworden sind, wird von Kreativität ein wahres Meisterwerk verlangt. Der vermeintliche Zwang immer schneller und anders als der Konkurrent sein zu müssen, führt zu der Hoffnung, sich durch kreative Ideen unterscheiden zu können. Ohne Kreativität scheint das Neue und damit ökonomischer Errfolg nicht erreicht werden zu können.

Das Credo Neues um des Neuen willens zu produzieren, steht aus meiner Sicht vor seinem Aus. Unendliches Wachstum und eine überhitze Beschleunigung permanenten Wandels haben als Ideale ausgedient.

 

Kreativität als Ursprung sinnstiftend-relevanter Innovationen.

Was durch menschliche Kreativität entwickelt werden kann, ist weit mehr als eine kurzgedachte Innovation eines Unternehmens im Konkurrenzkampf. Menschliche Kreativität ist der Impuls kultureller, gesellschaftlicher und sozialer Entwicklungen.

Hirnforscher haben erwiesen, dass kreativ zu sein nicht bedeutet, Neues zu erfinden, sondern vielmehr bereits Vorhandenes auf unbekannte Weise miteinander zu verknüpfen.

Für menschliche Gemeinschaften heißt das: Um unsere Potentiale entfalten und uns weiterentwickeln zu können, sind wir auf Begegnungen und Austausch mit anderen menschlichen oder auch nicht-menschlichen Gemeinschaften angewiesen, um gemeinsames Wissen kombinieren zu können. Um schöpferische Kraft entwickeln zu können, ist ein von außen inspirierter Prozess notwendig.

Kreativität bedingt ein aufmerksames Wahrnehmen mit allen Sinnen, einen spielerisch-leichten Umgang mit Zufällen und Chaos, ein Aufgreifen von absichtslos aus dem Himmel Zugeflogenem. Kreativität fordert immer wieder den unangepassten Mut heraus, eigene Grenzen zu überschreiten und eine multidisziplinäre Brille aufzusetzen. So kann scheinbar Unerreichbares in neue Potentiale umgewandelt werden. Es liegt im Wesen der Kreativität, dass das Ergebnis unbekannt ist. Sie ist nicht planbar, nicht kalkulierbar. Sie ist in ihrem Wesenskern absolut anarchisch.

 

Kreativität und Designprozesse.

Wir Designer versuchen, von anderen Disziplinen zu lernen, ein Puzzle aus Erfahrenem und Erfahrungen zusammenzufügen. Auf diese Weise ergeben sich zuvor ungeahnte Perspektiven auf Herausforderungen. Wir berücksichtigen dabei Disziplinen wie Wirtschaft und Marketing, Wissenschaft und Technologie, Sozialwissenschaften und Design-Thinking.

Viel zu kurz kommt nach mein Dafürhalten das Betrachten von Bauplänen, Rezepten und Prozessen sowie Ökosystemstrategien, also dem „Wissen der Natur“, um daraus Designprinzipien zur Lösung unserer eigenen Probleme zu entwickeln.

Unsere Beziehung zur Natur ist häufig geprägt von Profitdenken: Was können wir gewinnen, was können wir ernten oder extrahieren und was domestizieren und züchten?

Es gibt etliche wissenschaftlichen Methoden, um etwas über die Natur zu erfahren, aber so gut wie keine, um von der Natur zu lernen. Wie wäre es, wenn wir zukünftig fragen würden: Wie können wir von der Natur, den Tieren, den Pflanzen und allem auf der Erde innenwohnenden Leben lernen?

 

Biomimikry

Die junge Wissenschaft „Biomimicry“ fokussiert sich auf die Natur, die aufgrund evolutionärer Erfordernisse Lösungen für Probleme finden musste, an denen wir heute häufig verzweifeln. Die Menschheit steht vor enormen zivilisatorischen Herausforderungen: Klimaveränderungen, Belastung der Weltmeere, Verknappung des Süßwassers und nicht erneuerbare Energien sind nur einige unserer ernsthaften globalen Probleme.

Über ihre gesamte Evolutionsgeschichte von 3,8 Milliarden Jahren hat die Natur permanent geniale Lösungen entwickelt, beispielsweise in der Baukunst, Energie- und Wassergewinnung oder im Transport. Die Natur ist Meisterin einer ökologisch-effektiven Schöpfung: Sie läßt alles mit minimalem Energieaufwand und Ressourcen entstehen und führt Rückstände in den Kreislauf zurück.

Biomimicry analysiert die der Natur zugrunde liegenden Konzepte und überträgt sie in Desginprinzipien. Biomimikry strebt dabei keine Nachahmung natürlicher Strategien an, sondern arbeitet mit Abstraktionen, um unsere Probleme zu lösen.

Ein Abstraktionsprozess ermöglicht, aus einer Reihe von Prinzipien unterschiedliche potenzielle Antworten zu entwerfen. Die Fähigkeit aus spezifischen Prinzipien für das Allgemeine zu lernen, ist dabei ein entscheidener Teil des kreativen Prozesses.

Die Maxime der amerikanischen Wissenschaftlerin und Gründerin des Biomimikry Institute lautet: „Der Mensch muss sich in den natürlichen Kreislauf integrieren und sich die genialen Prinzipien der Natur aneignen, um weiterhin auf der Erde überleben zu können.“

 

BiomimikryPlus

Als Tierkommunikatorin würde ich gerne noch einen Schritt weitergehen: Können wir nicht nur von der Natur lernen, sondern mit ihr gemeinsam? Können wir die Natur, die Tiere nicht ganz direkt nach Lösungen unserer Herausforderungen befragen?

Ich bin davon überzeugt, dass…
… unsere Erde widerstandsfähig ist und immer an einem Gleichgewicht, an einem regenerativen System arbeitet.

… dass die Natur den Schlüssel für die Lösung all unserer Problme in der Hand hält. Es gibt Millionen von heute lebenden Arten, von und mit denen wir lernen können.

… dass alle Elemente miteinander verbunden sind und für die Gestaltung eines gemeinsamen Morgens relevant sind.

Mit Hilfe schamanischer Reisen, Tierkommunikation und medialen Kontakten werde ich mich in den nächsten Wochen und Monaten auf den Weg machen, um zu erfahren, ob meine Idee tragfähig sein könnte.

Dann gibt es an dieser Stelle bald mehr darüber zu lesen.